handyhacho
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Hallo,
ich war am Freitag auf der CeBIT und wollte hier nur noch mal kurz meine Eindrücke schildern.
Gegen Mittag erreichte ich das Messegelände und machte einen ersten Halt beim Stand der WhiteIT - in erster Linie inspiriert durch diesen eher tendenzioesen Artikel auf heise.de:
heise online | Software soll Darstellung von Kinderpornografie verhindern
Schließlich wurde berichtet, das unser niedesächsicher Innenminister, der gerne für Überwachungsmaßnahmen nach dem Vorbild totalitärer Systeme eintritt, gerne die Festplatten sämtlicher ans Netz angebundener Rechner auf illegales Bildmaterial scannen würde. Im Gespräch wurde dann jedoch deutlich, dass dieses von Schünemann vorgestellte Verfahren nur ein mögliches Szenario darstellt, und man an die Vernunft der User appelliere, diese Software doch freiwillig zu installieren, oder, alternativ, Firmen nahelegt diese in ihren Netzwerken zu verteilen. Es gibt da bisher keinerlei Absprachen mit Microsoft, die in irgend einer Form verbindlich wären, und schließlich sind Kinderpornokonsumenten vielleicht pervers, aber nicht bescheuert - sprich, diese würden ihren Dreck wohl kaum auf einem System konsumieren, welches sie verraten könnte. Also eher viel Lärm um nichts, ein halbgarer Totalüberwachungswunschrtraum Schünemanns und mehr nicht. Interessant sind vielmehr andere Ansätze, die von WhiteIT gemacht werden. So lassen sich z.B. aus Digitalbildern digitale Fingerabdrücke erstellen, die Rückschlüsse auf die verwendete Kamera (auch ohne Metadaten) erlauben. Werden nun mit der gleichen Kamera auch gewöhnliche Bilder, wie z.B. Urlaubsfotos, öffentlich online eingestellt, lassen sich diese zurück verfolgen und so mögliche Kinderporno-Konsumenten identifizieren, falls mit der gleichen Kamera auch Missbrauchsfotos gemacht wurden. Ein IMHO recht guter Ansatz, der doch recht wenig zu Lasten der Allgemeinheit geht. Ein recht grober Ansatz ist weiterhin, eventuelle Erkennunsalgyrithmen in der Firmware der Grafikchips oder auch in Routern zu implementieren - vermutlich ist dies allerdings wenig praktikabel, da Zip-Archive im Netz so kaum erkannt werden könnten, und es woh auch schwierig ist die Hardware Hersteller so weit mit an Bord zu holen. Abgesehen davon möchte ich mir das Missbrauchspotential solch eines Vorgehens lieber nicht ausmahlen. Weiterhin, sowohl von WhiteIT als auch von mir als deutlich sinnvoller erachtet, wird an Aufklärung insbesondere der Kinder gearbeitet. So hat man ein Pixie Heft entworfen, mit dem Titel "Lena sagt Nein". Sehr gelungen, durfte auch gleich eins behalten
Insgesamt ein sehr positiver Besuch, dennoch sollten die Datenschützer aufmerksam bleiben, solange von Hardlinern wie in Niedersachen Kinderpornographie immer wieder als Rechtfertigung für Totalüberwachung ins Feld geführt wird.
Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach dem Nokia Stand. Der war nicht einfach zu finden, denn es gab ihn schlicht nicht - Nokia hatte nur eine kleine Ecke auf dem Tcom Stand zur Verfügung, auf der fast ausschließlich die Lumias präsentiert wurden. Auch kein 808, also leider ein eher biederer Auftritt. Witzig war nur, dass ich mit meinem N9 plötzlich interessierte Blicke auf mich zog (hatte eine Frage bezüglich der bei mir leicht verzogenen USB-Port-Abdeckung), und dann erst einmal mit meinem Gerät eine kleine Produktpräsentation (tatkräftig unterstützt durch den Nokia Mitarbeiter) geben musste - schließlich hatte Nokia selber kein N9 am Stand
Laut Aussage des Mitarbeiters wird das N9 auch in Deuschland offiziell durch den Großhandel vertrieben, man muß nur energisch genug nachfragen, um eins zu bekommen. War also ganz nett auf dem Nokia Stand, allerdings kein 808 und auch kein Lumia 900 zu sehen.
Letzteres fand ich dann bei Microsoft. Meine persönliche Meinung zum L900 ist, dass das Display einfach riesig ist, und dass die schon beim 800er relativ großen Icons auf dem 900er einfach überdimensioniert erscheinen. Auch fällt von dem Display durch die relativ breite Seitenleiste ein gewisser Teil weg, so dass die tatsächlich zur Anzeige von Inhalten angezeigte Fläche in etwa der des N9 entspricht. Die Schriftgröße lässt sich leider nicht verändern, und, was ich auch für relativ umstädnlich halte, man bekommt im Adressbuch nicht gleichzeitig auch den Onlinestatus der Kontakte angezeigt, sondern muss dafür in eine andere App wechseln. Auf meine Nachfrage, ob denn auf den Lumias dann auch WP8 laufen wird, hiess es von der Standbetreuung zunächst dass dies auf jeden Fall der Fall sein wird, schließlich kämen die Geräte ja gerade erst auf den Markt.
Nun schritt aber plötzlich ein älterer MS-Mitarbeiter ein, und stellte die Aussage richtig - die WP8 Geräte würden schließlich auf neuerer, viel leistungsfähigerer Hardware basieren und deutlich mehr Features aufweisen, ein direktes Update wird daher für die derzeitigen Geräte de facto nicht geben. Damit wurden dann die ärgsten Befürchtungen war. Lustig war nur, dass er, als er mein N9 entdeckte, sehr kurz angebunden wurde, und mir sagte, dass ich doch das N9 nun hätte, dann könne ich doch zufrieden sein, was würde ich denn bei MS auf dem Stand überhaupt suchen... ich nahm das als unterschwelligen Rausschmiss wahr und verliess dann auch lieber den Stand
Eigentlich wollte ich mir noch Windows 8 anschauen, das war aber relativ gut versteckt und nur nach Voranmeldung möglich, also habe ich mir das geschenkt.
Weiter bin ich dann zu Intel und Samsung, um möglicherweise Informationen zu den neuen mobilen Atoms oder Tizen zu erlangen - leider beides Fehlanzeige.
Anschließen ging es dann noch zu Vodafone in den Pavillion. Dort zauberte der Mitarbeiter zwei Samsung Galaxy S2 LTE aus der Schublade, und wir machten einen VoLTE-Testcall. Die Verbindungsqualität (geroutet über Düsseldorf) war ganz hervorragend, und die Handycams lassen sich während des Gespräches zuschalten bzw. wechseln. Welche Technik genau zum Einsatz kommt, und ob VoLTE auch über WiFi funktionieren wird, konnte er nicht sagen, war aber relativ aufgeschlossen dieser Idee gegenüber.
Abschließend bin ich dann noch zu einer Abendveranstaltung der CeBIT mit Kraftklub und weiteren Bands, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen. Leider war die Halle sehr schlecht besucht, und die Stimmung eher mau, so dass ich mich auf den Heimweg machte. Vorerst- denn eine Halle weiter (in der Gaming Halle 23) gab es eine VIP-Standparty - und zu meinem Glück kam ein ganzer Schwall Mädels aus eben dieser Halle und überließ mir ein VIP-Bändchen, so dass ich den Abend doch noch bei guter Musik, guter Stimmung und Freigetränken habe ausklingen lassen.
Hat sich also mal wieder gelohnt, und ich kann die CeBIT wie in nahezu jedem Jahr empfehlen, wenn auch ich mir mehr Innovationen im mobilen Bereich erhofft habe...
ich war am Freitag auf der CeBIT und wollte hier nur noch mal kurz meine Eindrücke schildern.
Gegen Mittag erreichte ich das Messegelände und machte einen ersten Halt beim Stand der WhiteIT - in erster Linie inspiriert durch diesen eher tendenzioesen Artikel auf heise.de:
heise online | Software soll Darstellung von Kinderpornografie verhindern
Schließlich wurde berichtet, das unser niedesächsicher Innenminister, der gerne für Überwachungsmaßnahmen nach dem Vorbild totalitärer Systeme eintritt, gerne die Festplatten sämtlicher ans Netz angebundener Rechner auf illegales Bildmaterial scannen würde. Im Gespräch wurde dann jedoch deutlich, dass dieses von Schünemann vorgestellte Verfahren nur ein mögliches Szenario darstellt, und man an die Vernunft der User appelliere, diese Software doch freiwillig zu installieren, oder, alternativ, Firmen nahelegt diese in ihren Netzwerken zu verteilen. Es gibt da bisher keinerlei Absprachen mit Microsoft, die in irgend einer Form verbindlich wären, und schließlich sind Kinderpornokonsumenten vielleicht pervers, aber nicht bescheuert - sprich, diese würden ihren Dreck wohl kaum auf einem System konsumieren, welches sie verraten könnte. Also eher viel Lärm um nichts, ein halbgarer Totalüberwachungswunschrtraum Schünemanns und mehr nicht. Interessant sind vielmehr andere Ansätze, die von WhiteIT gemacht werden. So lassen sich z.B. aus Digitalbildern digitale Fingerabdrücke erstellen, die Rückschlüsse auf die verwendete Kamera (auch ohne Metadaten) erlauben. Werden nun mit der gleichen Kamera auch gewöhnliche Bilder, wie z.B. Urlaubsfotos, öffentlich online eingestellt, lassen sich diese zurück verfolgen und so mögliche Kinderporno-Konsumenten identifizieren, falls mit der gleichen Kamera auch Missbrauchsfotos gemacht wurden. Ein IMHO recht guter Ansatz, der doch recht wenig zu Lasten der Allgemeinheit geht. Ein recht grober Ansatz ist weiterhin, eventuelle Erkennunsalgyrithmen in der Firmware der Grafikchips oder auch in Routern zu implementieren - vermutlich ist dies allerdings wenig praktikabel, da Zip-Archive im Netz so kaum erkannt werden könnten, und es woh auch schwierig ist die Hardware Hersteller so weit mit an Bord zu holen. Abgesehen davon möchte ich mir das Missbrauchspotential solch eines Vorgehens lieber nicht ausmahlen. Weiterhin, sowohl von WhiteIT als auch von mir als deutlich sinnvoller erachtet, wird an Aufklärung insbesondere der Kinder gearbeitet. So hat man ein Pixie Heft entworfen, mit dem Titel "Lena sagt Nein". Sehr gelungen, durfte auch gleich eins behalten
Als nächstes machte ich mich auf die Suche nach dem Nokia Stand. Der war nicht einfach zu finden, denn es gab ihn schlicht nicht - Nokia hatte nur eine kleine Ecke auf dem Tcom Stand zur Verfügung, auf der fast ausschließlich die Lumias präsentiert wurden. Auch kein 808, also leider ein eher biederer Auftritt. Witzig war nur, dass ich mit meinem N9 plötzlich interessierte Blicke auf mich zog (hatte eine Frage bezüglich der bei mir leicht verzogenen USB-Port-Abdeckung), und dann erst einmal mit meinem Gerät eine kleine Produktpräsentation (tatkräftig unterstützt durch den Nokia Mitarbeiter) geben musste - schließlich hatte Nokia selber kein N9 am Stand
Laut Aussage des Mitarbeiters wird das N9 auch in Deuschland offiziell durch den Großhandel vertrieben, man muß nur energisch genug nachfragen, um eins zu bekommen. War also ganz nett auf dem Nokia Stand, allerdings kein 808 und auch kein Lumia 900 zu sehen.
Letzteres fand ich dann bei Microsoft. Meine persönliche Meinung zum L900 ist, dass das Display einfach riesig ist, und dass die schon beim 800er relativ großen Icons auf dem 900er einfach überdimensioniert erscheinen. Auch fällt von dem Display durch die relativ breite Seitenleiste ein gewisser Teil weg, so dass die tatsächlich zur Anzeige von Inhalten angezeigte Fläche in etwa der des N9 entspricht. Die Schriftgröße lässt sich leider nicht verändern, und, was ich auch für relativ umstädnlich halte, man bekommt im Adressbuch nicht gleichzeitig auch den Onlinestatus der Kontakte angezeigt, sondern muss dafür in eine andere App wechseln. Auf meine Nachfrage, ob denn auf den Lumias dann auch WP8 laufen wird, hiess es von der Standbetreuung zunächst dass dies auf jeden Fall der Fall sein wird, schließlich kämen die Geräte ja gerade erst auf den Markt.
Nun schritt aber plötzlich ein älterer MS-Mitarbeiter ein, und stellte die Aussage richtig - die WP8 Geräte würden schließlich auf neuerer, viel leistungsfähigerer Hardware basieren und deutlich mehr Features aufweisen, ein direktes Update wird daher für die derzeitigen Geräte de facto nicht geben. Damit wurden dann die ärgsten Befürchtungen war. Lustig war nur, dass er, als er mein N9 entdeckte, sehr kurz angebunden wurde, und mir sagte, dass ich doch das N9 nun hätte, dann könne ich doch zufrieden sein, was würde ich denn bei MS auf dem Stand überhaupt suchen... ich nahm das als unterschwelligen Rausschmiss wahr und verliess dann auch lieber den Stand
Eigentlich wollte ich mir noch Windows 8 anschauen, das war aber relativ gut versteckt und nur nach Voranmeldung möglich, also habe ich mir das geschenkt.
Weiter bin ich dann zu Intel und Samsung, um möglicherweise Informationen zu den neuen mobilen Atoms oder Tizen zu erlangen - leider beides Fehlanzeige.
Anschließen ging es dann noch zu Vodafone in den Pavillion. Dort zauberte der Mitarbeiter zwei Samsung Galaxy S2 LTE aus der Schublade, und wir machten einen VoLTE-Testcall. Die Verbindungsqualität (geroutet über Düsseldorf) war ganz hervorragend, und die Handycams lassen sich während des Gespräches zuschalten bzw. wechseln. Welche Technik genau zum Einsatz kommt, und ob VoLTE auch über WiFi funktionieren wird, konnte er nicht sagen, war aber relativ aufgeschlossen dieser Idee gegenüber.
Abschließend bin ich dann noch zu einer Abendveranstaltung der CeBIT mit Kraftklub und weiteren Bands, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen. Leider war die Halle sehr schlecht besucht, und die Stimmung eher mau, so dass ich mich auf den Heimweg machte. Vorerst- denn eine Halle weiter (in der Gaming Halle 23) gab es eine VIP-Standparty - und zu meinem Glück kam ein ganzer Schwall Mädels aus eben dieser Halle und überließ mir ein VIP-Bändchen, so dass ich den Abend doch noch bei guter Musik, guter Stimmung und Freigetränken habe ausklingen lassen.
Hat sich also mal wieder gelohnt, und ich kann die CeBIT wie in nahezu jedem Jahr empfehlen, wenn auch ich mir mehr Innovationen im mobilen Bereich erhofft habe...
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