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Nachfrage nach Kamera-Handys steigt schnell
22. Dezember 2003 ,Die Gewichte im Markt der High-Tech-Handys verschieben sich. Im lukrativen Segment der Kamera-Handys dominiert zwar noch der Weltmarktführer Nokia, doch die höchsten Wachstumsraten weisen zur Zeit Sony-Ericsson und Samsung auf, haben die britischen Marktforscher Canalys herausgefunden. Besonders aufpassen müssen dagegen etablierte Anbieter wie Motorola und Siemens, die in diesem High-Tech-Segment in Europa bisher keine nennenswerten Anteile erreicht haben.
Besonders das Gemeinschaftsunternehmen Sony-Ericsson hat im Segment der Kamera-Handys überproportional Marktanteile gewonnen. Nach Canalys-Berechnungen hat das Unternehmen im dritten Quartal in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika 1,25 Millionen Kamera-Handys verkauft, 48 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit erreicht Sony-Ericsson einen Anteil von fast 26 Prozent am Markt der Kamera-Handys, deutlich mehr als im Gesamtmarkt. Marktführer bleibt der finnische Anbieter Nokia, der in diesem Zeitraum 1,9 Millionen Handys mit eingebauter Kamera verkauft hat, 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nach fast 43 Prozent Marktanteil vor einem Jahr erreichen die Finnen noch einen Anteil von gut 39 Prozent. Der koreanische Anbieter Samsung hat den Absatz dieser Mobiltelefone mit eingebauter Kamera im gleichen Zeitraum um 34 Prozent auf 540.000 Geräte gesteigert und damit einen Marktanteil von 11 Prozent erreicht. Sharp hat als Nummer vier im Markt einen Anteil von 8,5 Prozent inne.
Keine leichte Aufholjagd für Siemens und Motorola
Zu Beginn des Jahres hatten Nokia und Sony-Ericsson nur wenige Wettbewerber in diesem Segment. Das ändert sich nun. "Motorola und Siemens sind Späteinsteiger in diesem Markt. Wir erwarten, daß die beiden Unternehmen im vierten Quartal sichtbarer werden. Leicht wird die Aufholjagd aber nicht, denn die erfahrenen Anbieter liefern bereits die nächste Generation der Kamera-Handys aus", sagt Canalys-Analyst Chris Jones. Während Motorola mit den neuen Kamera-Handys V525 und V300 wenigstens den Sprung ins Weihnachtsgeschäft geschafft hat, ist Siemens selbst dies nicht gelungen. Der Münchner Elektronikkonzern ist mit der Auslieferung seines neuen Flaggschiffs SX-1 sechs Monate in Rückstand und wird das Weihnachtsgeschäft wohl weitgehend verpassen.
Die Absatzzuwächse der Kamera-Handys liegen vor allem an den hohen Subventionen der Netzbetreiber. "Viele Netzbetreiber bieten diese Handys mit Vertrag zum Nulltarif an", sagt Canalys-Analystin Rachel Lashford. "Kamera-Handys werden ein Renner im Weihnachtsgeschäft. Es ist gut möglich, daß die Nachfrage das Angebot übersteigen wird. Das wird einigen Anbietern, die bisher nicht zum Zuge gekommen sind, Chancen eröffnen", erwartet Lashford.
Subventionswettlauf freut Kunden
Der neue Subventionswettlauf in der Branche freut die Kunden. Denn selbst technisch anspruchsvolle Geräte wie das T610 von Sony-Ericsson werden mit Vertrag schon für einen Euro in den Markt gedrückt. Die Netzbetreiber wollen sich im Moment Marktanteile für das künftige UMTS-Geschäft sichern und den Kunden die neuen Datendienste wie Multimedia-Nachrichten, Videotelefonie und Handy-Spiele schon jetzt schmackhaft machen. Der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn zur Zeit laufen mehrere Millionen Handy-Verträge aus. Um die wechselwilligen Kunden zu halten, greifen die Netzbetreiber gerne mal tief in die Tasche und überraschen ihre Kunden mit neuen Angeboten.
Unterdessen laufen auch die Vorbereitungen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS auf Hochtouren. Als erster Netzbetreiber hat Vodafone jetzt einen UMTS-Test für Geschäftskunden gestartet - allerdings ohne Handys. Die Tester bekommen Datenkarten für das Notebook, um in UMTS-Geschwindigkeiten im Internet surfen zu können. Das UMTS-Netz ist in größeren Städten bereits eingeschaltet. Normale Nutzer werden nach Schätzungen von Branchenkennern aber noch bis Ende kommenden Jahres auf UMTS warten müssen. Noch sind viele technische Schwierigkeiten, zum Beispiel der Übergang aus einer Stadt mit UMTS-Versorgung in ländliche Regionen ohne UMTS, zu lösen.
UMTS-Handys als Chance für asiatische Hersteller
Auch die heute verfügbaren UMTS-Handys entsprechen nicht den Anforderungen der Kunden. Die Geräte wirken meist klobig und haben nur eine kurze Batterielaufzeit. Nach Schätzungen von Branchenkennern werden vor allem die asiatischen Hersteller diese Marktlücke nutzen und in den kommenden Monaten UMTS-Geräte entwickeln. Damit werden vor allem Nokia und Sony-Ericsson herausgefordert, die in diesem Segment bisher noch nicht glänzen konnten.
Text: ht., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2003, Nr. 297 / Seite 19Quelle
22. Dezember 2003 ,Die Gewichte im Markt der High-Tech-Handys verschieben sich. Im lukrativen Segment der Kamera-Handys dominiert zwar noch der Weltmarktführer Nokia, doch die höchsten Wachstumsraten weisen zur Zeit Sony-Ericsson und Samsung auf, haben die britischen Marktforscher Canalys herausgefunden. Besonders aufpassen müssen dagegen etablierte Anbieter wie Motorola und Siemens, die in diesem High-Tech-Segment in Europa bisher keine nennenswerten Anteile erreicht haben.
Besonders das Gemeinschaftsunternehmen Sony-Ericsson hat im Segment der Kamera-Handys überproportional Marktanteile gewonnen. Nach Canalys-Berechnungen hat das Unternehmen im dritten Quartal in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika 1,25 Millionen Kamera-Handys verkauft, 48 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit erreicht Sony-Ericsson einen Anteil von fast 26 Prozent am Markt der Kamera-Handys, deutlich mehr als im Gesamtmarkt. Marktführer bleibt der finnische Anbieter Nokia, der in diesem Zeitraum 1,9 Millionen Handys mit eingebauter Kamera verkauft hat, 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nach fast 43 Prozent Marktanteil vor einem Jahr erreichen die Finnen noch einen Anteil von gut 39 Prozent. Der koreanische Anbieter Samsung hat den Absatz dieser Mobiltelefone mit eingebauter Kamera im gleichen Zeitraum um 34 Prozent auf 540.000 Geräte gesteigert und damit einen Marktanteil von 11 Prozent erreicht. Sharp hat als Nummer vier im Markt einen Anteil von 8,5 Prozent inne.
Keine leichte Aufholjagd für Siemens und Motorola
Zu Beginn des Jahres hatten Nokia und Sony-Ericsson nur wenige Wettbewerber in diesem Segment. Das ändert sich nun. "Motorola und Siemens sind Späteinsteiger in diesem Markt. Wir erwarten, daß die beiden Unternehmen im vierten Quartal sichtbarer werden. Leicht wird die Aufholjagd aber nicht, denn die erfahrenen Anbieter liefern bereits die nächste Generation der Kamera-Handys aus", sagt Canalys-Analyst Chris Jones. Während Motorola mit den neuen Kamera-Handys V525 und V300 wenigstens den Sprung ins Weihnachtsgeschäft geschafft hat, ist Siemens selbst dies nicht gelungen. Der Münchner Elektronikkonzern ist mit der Auslieferung seines neuen Flaggschiffs SX-1 sechs Monate in Rückstand und wird das Weihnachtsgeschäft wohl weitgehend verpassen.
Die Absatzzuwächse der Kamera-Handys liegen vor allem an den hohen Subventionen der Netzbetreiber. "Viele Netzbetreiber bieten diese Handys mit Vertrag zum Nulltarif an", sagt Canalys-Analystin Rachel Lashford. "Kamera-Handys werden ein Renner im Weihnachtsgeschäft. Es ist gut möglich, daß die Nachfrage das Angebot übersteigen wird. Das wird einigen Anbietern, die bisher nicht zum Zuge gekommen sind, Chancen eröffnen", erwartet Lashford.
Subventionswettlauf freut Kunden
Der neue Subventionswettlauf in der Branche freut die Kunden. Denn selbst technisch anspruchsvolle Geräte wie das T610 von Sony-Ericsson werden mit Vertrag schon für einen Euro in den Markt gedrückt. Die Netzbetreiber wollen sich im Moment Marktanteile für das künftige UMTS-Geschäft sichern und den Kunden die neuen Datendienste wie Multimedia-Nachrichten, Videotelefonie und Handy-Spiele schon jetzt schmackhaft machen. Der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn zur Zeit laufen mehrere Millionen Handy-Verträge aus. Um die wechselwilligen Kunden zu halten, greifen die Netzbetreiber gerne mal tief in die Tasche und überraschen ihre Kunden mit neuen Angeboten.
Unterdessen laufen auch die Vorbereitungen für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS auf Hochtouren. Als erster Netzbetreiber hat Vodafone jetzt einen UMTS-Test für Geschäftskunden gestartet - allerdings ohne Handys. Die Tester bekommen Datenkarten für das Notebook, um in UMTS-Geschwindigkeiten im Internet surfen zu können. Das UMTS-Netz ist in größeren Städten bereits eingeschaltet. Normale Nutzer werden nach Schätzungen von Branchenkennern aber noch bis Ende kommenden Jahres auf UMTS warten müssen. Noch sind viele technische Schwierigkeiten, zum Beispiel der Übergang aus einer Stadt mit UMTS-Versorgung in ländliche Regionen ohne UMTS, zu lösen.
UMTS-Handys als Chance für asiatische Hersteller
Auch die heute verfügbaren UMTS-Handys entsprechen nicht den Anforderungen der Kunden. Die Geräte wirken meist klobig und haben nur eine kurze Batterielaufzeit. Nach Schätzungen von Branchenkennern werden vor allem die asiatischen Hersteller diese Marktlücke nutzen und in den kommenden Monaten UMTS-Geräte entwickeln. Damit werden vor allem Nokia und Sony-Ericsson herausgefordert, die in diesem Segment bisher noch nicht glänzen konnten.
Text: ht., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2003, Nr. 297 / Seite 19Quelle